Terrarienhaltung
die wichtigsten Punkte kurz und knapp für die Haltung der grünen Wasseragamen
Ficus Benjamin - grüne Wasseragame
- Großes Tropisches Regenwaldterrarium
- Temperaturen am Tage von 25°C – 32°C, Lokal 35°C – 40°C
- Temperaturen nachts 22°C – 25°C (aber Minimum 18°C)
- Durchschnittliche Luftfeuchtigkeit am Tage 70% - 85% (aber 50% minimal)
- Anstieg der durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit in der Nacht auf 80% - 95%
Aufzucht von bis zu 2 Monate alte Jungtiere
Wasseragamen Nachzucht
Für die frisch geschlüpften Jungtiere... sollte anfangs ein kleines Glas Terrarium 60x40x40
Haben die Jungtiere ihren Dottersack verloren, müssen sie in ein Terrarium wechseln, welches mindestens 120cm Breite x 60cm Tiefe x 120cm Höhe ist, meine Empfehlung ist 120cm Breite x 80cm Tiefe x 140cm Höhe so können sie bis zu einem Alter von ca. 10 Monaten darin verweilen und man hat für später ein Quarantäne Terrarium.
Das Aufzucht- Terrarium
Wasseragamen Nachzuchten
Eine Bauweise aus OSB hat sich bewährt, welches komplett mit Epoxidharz (andere wasserdichte Abdichtungen sind auch möglich)
Die Dämmung und Rückwandgestalltung muss durch mindestens 40mm Styropor oder 30mm Styrodur hergestellt werden. Sehr zu empfehlen ist eine Rückwandgestalltung durch Hypertufa, welches die Luftfeuchtigkeit sehr gut reguliert.
Das Substrat sollte eine Mischung aus Gartentorf und Spielsand sein, welches 1:1 Vermischt wird. Für das Wasserbecken haben sich kleinere Kunststoffschalen als ausreichend und nützlich erklärt (Katzen Toilette) (Filterung des Wassers ist nur notwendig, wenn man das Wasser nicht aller zwei bis drei Tage Wechseln will)
Die Beleuchtung, durch Metalldampflampen, wie es die Lucky Reptile Bright Sun Jungle ist, sind sehr zu empfehlen! Hiervon sollten es mindestens 2-3 70W Bright Sun Jungle Flood sein, für Sonnenplätze ist die Bright Sun Spot 50W ideal.
Wichtig ist der Mindestabstand, wird dieser geschickt eingehalten und bei gut überlegter Platzierung von Ästen oder Platos, können so Sonnenplätze geschaffen werden, hier sollten es mindestens zwei sein.
Damit die Fauna ebenfalls gut gedeiht, haben sich Pflanzenlicht LEDs sehr bewährt, diese geben aber KEINE Wärme ab, hierfür sind mindestens 2-3 70W Bright Sun Jungle
Wasseragamen Nachzucht
Äste zum Klettern dürfen nicht fehlen, hier haben sich Äste von diversen Bäumen als langlebig erwiesen, Kork, Harthölzer wie Kastanie, Eiche, Lärche... Bitte keine Nadelhölzer verwenden!
Auf Dekoration kann liebend gern verzichtet werden, wenn man Wert auf Natürlichkeit legt. Die Pflanzenwelt sollte zu mindestens 90% aus echten Pflanzen bestehen, hier eignen sich diverse Ficusarten wie der Ficus Benjamin, Ficus Alii, Ficus Pumila, Glückskastanie (Pachira aquatica), aber auch die bekannte Efeutute, kein Garten Efeu!!, hier habe ich mal einige Pflanzen zusammengestellt: Pflanzenlexikon
Pachira aquatica
Ernährung der Jungtiere
Wasseragamen Nachzuchten
Wie im Text schon erwähnt, haben die frisch geschlüpften Jungtiere ihren Dottersack, in dieser Zeit werden sie auch davon ernährt. Sobald der Dottersack abgefallen ist, kann man beginnen mit kleinen Insekten zu füttern, das sind Pinky Maden, micro Heimchen, micro Grillen
Gefüttert werden sollte Täglich und ein bis zweimal Wöchentlich, sollten die Futtertiere mit Vitaminpulver bestäubt werden, hier gibt es verschiedenste Präparate, meine Empfehlung: Korvimin ZVT und ReptilJBL MicroCalcium
Ab der 6. Woche können auch schon größere Insekten verfüttert werden, so zB. Mehlwürmer, kleine Grillen, kleine Heuschrecken und bitte versucht immer wieder auch mal Grünfutter anzubieten, Grünfutter kann Eisbergsalat sein, diverses Süßes Obst ... Natürlich alles passend zugeschnitten, die Faustregel... alles was so der Größe des Kopfes entspricht, kann gefressen werden.
Wasseragamen Nachzucht
Wasseragamen Nachzucht
Wasseragamen Nachzucht
Mit zunehmenden Alter sollten natürlich auch die Futtertiere Wachsen, Frostfutter wie Frost Babymäuse, bitte erst ab einem Alter von ca. 4-6 Monaten verfüttern. Bis zu einem Alter von 14 Monaten, sollten die Wasseragamen Täglich gefüttert werden und bitte so viel, bis sie das Futter verweigern!
Terrarium für abdulte Wasseragamen
In Deutschland wird die Mindestanforderung zur Haltung von Wasseragamen von der BMEL (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft) ausgeschrieben. Ein Auszug dessen, besagt das für die Agamidae Wasseragamen (Physignathus) folgende Körper-Rumpf-Länge (KRL): 4 x 3 x 5 KRL oder 5 x 3 x 4 KRL, für 1.x adulte Tiere und für jedes weitere Tier soll man eine Grundfläche von 15% hinzurechnen.
So hätte man rein Rechnerisch aber NUR eine Terrarien Größe von 120cm x 90cm x 150cm! Dies ist aber laut BMEL die Mindestanforderung an die Terrarien Größe!
Hier sind sich aber Erfahrene Halter einig, dass dies sehr knapp bedacht ist, man bedenke das abdulte Tiere größer als 100cm werden können und damit ihr Bewegungsfreiheit auch gegeben ist, wir raten dringend zu einem
Mindestestmaß 200cm Breites und 100cm Tiefes sowie 200cm hohes Regenwaldterrarium!
Hier mal die PDF vom BMEL
In Österreich ist seit dem 01/2006 die Mindestgröße Gesetzlich geregelt, Physignathus cocincinus müssen gemeldet sein, und das Terrarium muss eine Grundfläche von 2,5m² entsprechen.
In der Schweiz ist es ähnlich, hier werden für zwei kleinere oder mittlere Tiere (wobei ich das Quatsch finde, es gibt nur Subadult und Abdult) wäre ein Terrarium mit mindestens 200 x 100 x 200 cm Volumen empfehlenswert, für vier Tiere 300 x 200 x 200 cm!
Meine Empfehlung zur Terrarium Größe für eine ausgewogene Wasseragamen Gruppe, bestehend aus einem Männchen und mindestens 3 Weibchen, liegt bei 250cm Länge, einer Tiefe von 150cm und der Maximalen Raumhöhe.
Gesamtansicht 2015
Natürlich geht dies auch auf den Energieverbrauch, der nicht zu verachten ist, dazu aber später mehr.
Meine Klare Empfehlung fallen auf die Bright Sun, sie ist im Grunde eine sehr gute Licht- , Wärme-, UV- Quelle und bietet im Vergleich mit anderen Leuchtmitteln wie PAR- Strahler das bessere und "günstigere" Licht.
Optimale Beleuchtung
- Ausgehend vom Mindestmass 200x100x200cm
sollte 1-mal aus Bright Sun Jungle 150W bestehen sowie 2mal 70W Bright Sun Jungle Flood (Hersteller wie Solar Raptor sind natürlich auch möglich, es sollten nur Metalldampflampen sein, die auch eine UV-Versorgung bereitstellen) , diese sollte täglich mindestens 10 Std eingeschaltet werden.
Hier mal ein Beleuchtungsbeispiel für ein 200x100x200cm Terrarium
Beleuchtungsbeispiel
Sonnenplatze mindestens 2-mal, kann man mit Metalldampflampen realisieren, 35W reichen hier aus
UVB-Bestrahlung hinfällig bei der Verwendung von Bright Sun und Co
Man liest immer wieder von "gut ausgeleuchteten Terrarien", in meinen Augen heißt das, dass das Licht gleichmäßig im Terrarium verteilt ist. Dies ist aber in einem dicht bewachsenes Wasseragamen Terrarium gar nicht möglich und auch nicht zwingend, es muss unterschiedliche helle Zonen geben, woraus sich verschiedenste Temperatur- Zonen resultieren lassen. Diese sind sogar sehr wichtig, nicht nur für die Wasseragame, denn ist es ihr mal zu warm, so kann sie auch in eine kühlere Zone wechseln.
Ficus Benjamina
Ficus Benjamina Luftwurzeln
Diese unterschiedlichen Zonen können auch für die Flora (Pflanzenwelt) genutzt werden, denn nicht jede Pflanze verträgt 30°C. Ein Ficus Benjamini oder einem Ficus Alii (Ficus Binnendijkii) verträgt Temperaturen um die 28°C recht gut und sie sind beide sehr robuste kleine Bäume, die sehr schnell wachsen und beeindruckende Luftwurzeln bilden können.
Hypertufa | Ficus Pumila
Ficus Pumila, ist ein idealer Boden Decker und kommt auch mit etwas weniger Licht aus, liebt aber das Pflanzenlicht über LED. Eine Efeutute darf natürlich auch nicht fehlen, idealer weise, sollte sie am Wasserbecken gepflanzt werden oder bei einem eventuellen Wasserfall. Das Wasserbecken kann ruhig die Hälfte der Grundfläche ausmachen, das wären quasi 1qm, ich bevorzuge fertige PVC Teiche, so wie dieser zB. Teichschale Rechteckige lassen sich eben einfacher verbauen. Wichtig ist, dass man das Wasser filtert, dies kann auf unterschiedlichste Arten passieren, ich bevorzuge kleinere Marken Filter für Gartenteiche, warum Markenfilter, hier ist die Ersatzteileversorgung mehrere Jahre gesichert.
Die Luftfeuchtigkeit, diese kann ebenfalls unterschiedlich ausfallen, sie kann logischer weise auch nicht an allen Stellen im Terrarium gleich sein. Um die Luftfeuchtigkeit konstant zu halten, ist eine Regenanlage und eine Hypertufa- Rückwand sehr zu empfehlen.
Meine Beleuchtung Empfehlungen, fallen auf die Bright Sun Jungel und die Philips CDM-R 35W (oder OSRAM), bei der Installation kann man geschickt vorgehen, so dass sie Lokal auf einem Ast, Plato... wie auch immer 35-40°C erreichen, so schafft man lokale Sonnenplätze und kann sogar Energie einsparen.
FICUS (OLEANDERFEIGE) ALII
Ficus Benjamina
Die Grundwärme und Helligkeit sollte die 150W Bright Sun regeln. In Ecken die einem sehr Dunkel vorkommen, kann man mit SolarRaptor SunStrip 35 Reptile Bundle (diese sind für Reptilien geeignet) arbeiten, diese sind aber nur für die Flora (Pflanzenwelt) sinnvoll, zusätzlich setze ich auf Pflanzenlicht LEDs, da das Wachstum und vor allem ein Kräftiger Wuchs sich einstellt, es mag nicht sonderlich schön aussehen (das Violette Licht) aber man kann ja damit Beleuchten, wenn man der Arbeit nachgeht. Die Grundbeleuchtung, die 150W Bright Sun, sollte zwischen 12 – 14h am Tage aktiv sein, die Wärme Spots, mit diesen kann man experimentieren, so das die gesamte Temperatur bei 25°C liegt und eben für 8-10h Lokal 30-40°C.
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