Die Wasseragamen (Physignathus) Terrarienhaltung

Wasseragamen Terrarium

Terrarium | Einrichtung

Ein Wasseragamen Terrarium muss ein so genanntes Paludarium sein. Da Wasseragamen an Land und im Wasser leben, benötigen sie daher ein Aquaterrrarium. Das Verhältnisse zwischen Bodenfläche und Wasserteils sollte bei, Wasseragamen 60/40 betragen. Beispiel ausgehend von der Mindestgröße: 0,6qm Bodenfläche und 0,4qm Wasserteil.

Die Terrariengröße lässt sich anhand der KRL berechnen, die Formel 5 x 3 x 4

Name
(erreichbare GL)
Habitat­ ansprüche z.T. Herkunft Gehegegröße für 1,1
(L x B x H) in KRL

Grund­ Temperatur°C  Sonnenplätze
lokal °C 
soziale Zusammensetzung
(Lebenserwartung in Jahre,
je nach Größe)
Bemerkungen / Besonderheiten
Wasseragamen Physignathus   

Baumbewohner, tropi­sche Flußufer 

mind. 4 x 3 x 5
oder 5 x 3 x 4 
25-30   

45

1,x (15-18)  geheiztes Wasserbecken, 1⁄2 der Kletteräste dicker als Körper, feuchtes Substrat 

(hier ein Auszug aus dem Gutachten der Sachverständigengruppe über die Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien vom 10. Januar 1997)

Hier die PDF Datei:

haltung-reptilien.pdf

Laut diesem Gutachten würde das bedeuten das für ein Pärchen 1.1 bei 25cm KRL (mit der Formel 4x3x5), ein Terrarium mit den Maßen 104 x 75 x 125cm ausreichend ist. Im Buch "Wasseragamen und Seegechsen von Heiko Werning" wird das Mindestmaß für eine Gruppe 1.1 von 200 x 100 x 200cm empfohlen.

Erfahrene Wasseragamenhalter in Foren und auf diversen Webseiten, sind hier aber im Einklang über die Terrariumgröße für eine Gruppe 1.3 Wasseragamen, so das hier eine Mindestgröße von 200 x 100 x 200cm Pflicht ist, größer ist natürlich immer besser!

Meine Empfehlung Mindestens 250 cm x 125 cm x 200 cm!


In einem Paludarium für Wasseragamen, sollte aber auf ein vollwertiges eingerichtetes Aquarium im unteren Bereich verzichtet werden, heißt das Wasserpflanzen und Fische nicht ratsam sind. Die Wasseragamen könnten die Fische als Futter ansehen, des weiteren werden die Wasserpflanzen nicht lange überleben. Was nicht fehlen sollte im Paludarien für Wasseragamen, ein Wasserfall oder ein Bachlauf. Den fließendes Wasser belebt das Terrarium und sorgt so durch die Luftzirkulation für eine höhere Luftfeuchtigkeit im Terrarium.Die Temperaturen müssen tagsüber bei 25 - 32°C liegen, nachts sollte eine Absenkung von 5 - 7 °C geschaffen werden.

Die Luftfeuchtigkeit regelt man am besten zusätzlich durch eine Beregnungsanlage, die Luftfeuchtigkeit muss morgens bei 90 – 100% liegen, Mittags darf sie auf 60 – 70% abfallen und abends sollte sie wieder auf 80 – 90% ansteigen.

Bauweise

Die empfehlenswerten Materialien sind diverse gepresste Sägemehl- Platten, wie zum Beispiel: MDF, Siebdruckplatten, OSB, kunststoffbeschichtete Spanplatten, Sperrholz ab 15mm, Tischlerplatten, aber auch Rigips ist mittlerweile keine Seltenheit mehr.

Bereits bei der Planung des Terrariums sollte je nach Standort an ein isolierendes Material gedacht werden. Wer sein Terrarium in einem ungeheizten kühlen Keller stehen hat, sollte hier mindestens eine 50mm Dämmung aus Styropor verbauen, im Wohnzimmer hingegen, reicht meist eine 30-40mm Dämmung aus, da die Raumtemperatur bei mindestens 21°C (Wohlfühltemperatur) liegt.

Styropor oder Styrodur lassen sich ganz leicht mit handwerklichem Geschick bearbeiten und formen, so kann man seine individuelle gestaltete Rückwand erstellen. Gedämmt werden sollten alle 4 Seiten, manche Halter meinen das 3 Seiten völlig ausreichend sind. Hierbei geht jedoch ein großer Teil der Wärme verloren!

EMPFEHLUNGEN


[Blockierte Grafik: https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/41hMGwGNHgL._SL110_.jpgTitebond® PU-Kleber, 237 g

Lüftungsschlitze

Sie sollten immer gegenüberliegend sein, sprich in der Front unter den Scheiben – ist wichtig, verhindert das Beschlagen der Frontscheiben - und im oberen Bereich der Rückwand oder in der Abdeckung des Terrariums. In einem Terrarium von 200 x100 x 200 (LxBxH) haben sich zwei Belüftungsschlitze je 20 x 6 cm bewährt.

Die Größe und Anbringung der Belüftungsschlitze kann man jedoch nicht Pauschaleisiren, denn es sind dafür die örtlichen Gegebenheiten ein zu kalkulieren.Verwendet man Alugaze wird damit ein Entkommen der Futtertiere vorgebeugt.

Schon beim Bau sollte man sich Optionen der Klimaregelungen offen halten, indem man vorausschauend regelbare Belüftungsschlitze vorsieht. So kann man in der Einlaufphase diese nach Bedarf offen halten, oder sie verkleinern.

[Blockierte Grafik: https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/31JOEbBM6SL._SL110_.jpg] Nicoll B111 einfaches Gitter, rechteckig, mit Fliegengitter 100

Versieglung

Versiegelt wird mit Epoxid- Harz oder Duschdicht. Acryllack ist nicht geeignet! Glas sehe ich persönlich als ungünstig, da Glas im Verhältnis zu Holzplatten wesentlich teurer ist und ein Terrarium in den Mindestmaßen unbezahlbar machen würde, auch bringt es viele Nachteile mit sich! Die Dämmung des Terrariums verwendeten Styropor-Platten kann man nach Belieben strukturieren und sollten danach mindestens 3-mal mit Fliesenkleber abgedeckt werden. Weiterführend gibt es mehrere Möglichkeiten die Rückwand zu gestalten, zum Beispiel mit Hypertufa, E-Harz mit Quarzsand, Abtönfarben, Xaxim, diverse Torfe mit Latex gemischt, … Hypertufa

Drainage

Eine Drainage ist sehr zu empfehlen, sie besteht meist aus Kies (16-22mm), Blähton hingegen ist leichter und gerade bei großen Terrarien mit einer Gesamtfläche größer als 2m² vorteilhafter. Die Drainageschicht sollte mindestens 3 cm betragen, aber auch nicht mehr als 6cm.

Seramis ist auf Grund der Wasserspeicherung und geringen Durchmesser nicht geeignet!

Substrat

Sollte ein Gemisch, aus 20 Teile ungedüngter Blumenerde (z.B. Teicherde / Torf / Walderde) und 10 Teile Spielsand (siehe Baumarktangebote) bestehen. Zusätzlich kann das Substrat mit Pinienrinde (15-22mm) angereichert werden. Vorteil an der Pinienrinde wäre, dass die Feuchtigkeit im Substrat besser gehalten wird, Nachteil ist, das durch stücke, die ins Wasserbecken gelangen, der Filter verstopfen kann. Die Substrathöhe sollte für adulte Wasseragamen mindestens 15cm – 20 cm betragen, da die Weibchen bei zu flachen Substratschichten keinen passenden Ablageplatz für ihre Eier finden und in Legenot geraten können.

[Blockierte Grafik: https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/51vyfe5tzML._SL75_.jpg70 L Kokosblumenerde Quellerde - torffreie Blumenerde - für den Innen- und Außenbereich - sehr ergiebige Pflanzerde - torffrei und ungedüngt

[Blockierte Grafik: https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/61gQWAxC%2B-L._SL110_.jpg]25 kg Spielsand TÜV geprüft TOP Qualität Quarzsand

Wasserbecken

Das Wasserbecken kann rund die Hälfte der Grundfläche einnehmen und sollte mindestens 20-30 cm Wassertiefe aufweisen. Das Wasser wird mit einem Filter (Aquarienaußenfilter 500l/h) gereinigt. Es ist keine Zusatzheizung notwendig, da die Wassertemperatur ca. 2°C niedriger als die Umgebungstemperatur, allerdings nicht unter 22°C liegen sollten!

Wasserfall

Ein Wasserfall ist keine Bedingung, allerdings sehr vorteilhaft, da durch ihn nochmals die Luftfeuchte angehoben wird und somit auch stabiler gehalten werden kann. Außerdem bevorzugen die Wasseragamen diesen zum relaxen und baden.

Dekoration

Es sollten der Größe der Tiere angepasste und fest angebrachte Kletteräste verbaut werden. Als Minimum für den erforderlichen Durchmesser der Äste sollte der Körperumfang der Wasseragame (Männchen 10 cm und Weibchen ca. 6-7 cm) dienen.

Äste die im Substratbereich stehen, sollte man zusätzlich mit Epoxydharz versiegeln. Die Äste müssen gut verschraubt werden und die Schrauben dürfen keine Verletzungsgefahr mit sich bringen. Gleichfalls sind kleine Astgabelungen zu vermeiden oder sollten mit Naturmaterial, wie zum Beispiel Bast, gesichert werden.

Hier ist eine mögliche Verletzung vorzubeugen!

Pflanzen

Echte Pflanzen sind ein ausgezeichneter Klimaregler und lassen sich auch mit künstlichen Pflanzen kombinieren. Beispiele: Ficusarten, Bromelien, Efeutute, Yucca-Palme, Tillandsien, Drachenbaum, Zwergpalmen.

Eine Übersicht findest Du hier Pflanzen-Lexikon - Wasseragamenforum.info

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